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Das Haus

(exklusiver Auszug aus meinem Buchprojekt "Kiran")

„Beginnen Sie, wo Sie sind. Beginnen Sie, wo Sie jetzt gerade stehen.“

(Arno Böhler)

„Lieben heißt

sich mit der Wirklichkeit begnügen.“

(Stefan Napierski)

„Wenn das nicht ich bin,

wer bin ich dann?

Wenn ich nicht der bin, der spricht,

wer tut es dann?

Wenn dieses Ich nur ein Gewand ist,

wer ist es dann,

den ich bekleide?“

(Rumi)

Im westlichsten Teil Österreichs, in einem winzigen Dörflein, wo der Berg sanft zum Fluss hinab fällt, liegt kurz vor dem Wald ein altes Bauernhaus. Von außen ist es nicht besonders auffällig, ein längliches, klassisch rechteckiges Gebäude. Außen links führt die Straße weiter hinunter zum Sportplatz, beziehungsweise über eine Abzweigung knapp hinter dem Haus zum Laufstall, wo auch die landwirtschaftlichen Maschinen stehen. Vom Haus selbst sieht man als Erstes wohl die markante Auffahrt zur Tenne; rechts daneben, vor den drei Türen, parken zwei Autos, ein gelbes und ein dunkelblaues. Letzteres gehört dem älteren Sohn und ist nur selten zu sehen, dennoch möchte ich es anführen, damit sich danach keiner wundert. Wie gesagt gibt es, von vorne, der Fassade, gesehen, drei Türen. Die linke, eine mit Plastikschildern (Auszeichnungen) benagelte Holztür, führt in den Stall, frisch renoviert. Die mittlere in einen sehr unordentlichen kleinen Schuppen, in dem einige kleine Kätzchen zwischen den Futtersäcken herumhuschen. Erst die Rechte, neben dem alten grünen Bänkchen, ist die eigentliche Haustür. Man erkennt sie leicht an den drei Stufen, die zu ihr hinaufführen. Neben der schiefen, halb zerfallenen Bank, unter den zwei Fenstern des Wohnhauses, zieht sich noch ein kleines Vorgärtchen mit Rosen, wuchernder Melisse und ein paar Tomaten, auch einigen versteckten Erdbeeren.

Links neben der Auffahrt ist die Tür zur Milchkammer, noch weiter links die Garage mit dem Dieseltank. Sie steht meistens leer, die Autos parken vor dem Haus. Neben der Garage führt die Straße hinunter zum Sportplatz, doch vorher zweigt ein breiter Kiesweg nach rechts ab und führt hinter das Haus zum Laufstall. Obstbäume stehen auf den Wiesen neben dem Weg. Vier davon gehören den Kindern der Familie; für jedes Kind wurde ein Baum gepflanzt. Die drei jüngeren stehen nahe beieinander in einer Reihe, auf dem Streifen Wiese zwischen dem Misthaufen, zu dem oben hinter dem Haus der Stall hinausführt, und dem Vorplatz des Laufstalls. Sie sind klein und bringen wenig Frucht. Der vierte, ein Apfelbaum, steht abseits, von den anderen getrennt durch den Kiesweg, nahe dem Sporthaus. Seit Jahren bringt er gute, wenn auch kleine Äpfelchen. Er repräsentiert Kiran, die Älteste der Bauernkinder.

Sie habe ich auserwählt;

über Sie will ich berichten.

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