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12.23

prompd geht – und bleibt doch…

Wie versprochen kommt ganz kurz vor Weihnachten noch unser aktueller Newsreader! Dieses mal mit? Einfach scrollen ⬇️ und schauen 👀.

Aber Moment, erst mal was anderes…

Im letzten Newsreader haben wir bereits angekündigt, das Projekt prompd zu beenden. Dabei bleibt es auch, dies ist die letzte Ausgabe des Newsreaders in seiner bisherigen Form.

Ganz offensichtlich haben wir den Bedarf der Designbranche an regelmäßigen Wissens-Updates überschätzt. Das Ziel, unsere journalistisch recherchierten und aufbereiteten Informationen mit Designrelevanz zu monetarisieren, haben wir leider nicht erreicht.

Also ziehen wir nun den Stecker 🔌

Aber: Es geht weiter 😃

Zugegeben, dass passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Daher kurz gespoilert, wie es Mitte/Ende Januar weitergeht.

  • Der monatliche Newsreader bekommt inhaltlich eine etwas andere Gewichtung, wird kompakter und damit schneller

  • Die Designrelevanz wird bleiben, aber wir werden auch wirtschaftliche Aspekte der Innovationen mehr einfließen lassen

  • Wir verabschieden uns vom bisherigen Abo-Modell, das beständig beworben werden muss – und verschaffen uns so Luft für unser journalistisches Kerngeschäft

  • Sprich: prompd wird kostenlos. Wer uns unterstützen möchte, kann das gerne freiwillig tun – was wir uns natürlich sehr wünschen. Auch das wird über unseren Partner Steady möglich sein. Dazu im ersten „neuen“ Newsreader mehr.

Wer bislang Member war, wird sein vorhandenes Guthaben im Januar zurückerstattet bekommen. Dafür sorgt unser Partner Steady.

Du musst als eigentlich nichts tun, wir übernehmen dich ganz einfach in die neue Empfänger*innen-Liste.

Kurzum: prompd bleibt ein fluides Projekt.

Im Januar dann mehr! Bleibe uns gewogen und lass dich überraschen. Vielen Dank, dass du dabei bist und unsere Arbeit schätzt.

In diesem Sinne, auf ins Jahr 2024. Möge es lichter werden! Erholsame und inspirierende Weihnachtstage und alle guten Wünsche!

Armin Scharf & Martin Krautter

Kopfschutz aus Luft

Fahrradhelme aus EPS sind sperrig, wenn sie sich nicht auf dem Kopf befinden. Diesen Makel will das Start-up Inflabi tilgen: Es entwickelt einen schlanken Helm mit Luftkammern und entsprechender Komprimierungsoption. 2024 kommen die ersten Exemplare.

Darum geht es:

• Inflabi ist ein Start-up in Darmstadt, das von zwei Produktdesignern und einem Betriebswirtschaftler gegründet wurde

• Inflabi entwickelt einen Luftkammer-Helm, der durch das Ablassen der Luft sein Volumen um 85 Prozent reduziert

• Der Helm besteht aus einem TPU-Material für die Luftkammern und einem textilen Schutzlayer

• 2024 werden die ersten Exemplare ausgeliefert

• 2024 startet eine Finanzierungsrunde, Investoren sind willkommen

• Derzeit läuft die Zertifizierung gemäß EN1078

Beim Radeln einen Helm zu tragen, ist nicht selbstverständlich. Die neuesten Zahlen hat das BASt für 2021 zur Hand: 32 Prozent aller Radfahrenden sind mit Helm unterwegs. Immerhin, denn ein Jahr zuvor waren es nur 26 Prozent. Die höchsten Quoten sind bei Kindern zu beobachten – siehe Grafik.

Es gibt allerlei Gründe, auf das Tragen eines Helmes zu verzichten, zumindest einer ist ansatzweise nachvollziehbar: Was mache ich mit dem sperrigen Helm, wenn ich nicht auf dem Rad sitze? Zum Einkauf mitnehmen? Ans Rad hängen? Oder erst gar nicht abnehmen? Eine Frage, die sich demnächst nicht mehr stellen wird – sagt Julian Wiebke, einer der drei Gründer des Start-ups Inflabi.

Der Name deutet schon darauf hin, dass hier Luft im Spiel ist – dafür fehlt das EPS. Der Hartschaum bildet den Kern konventioneller Bikehelme und absorbiert bei einer Kollision die Aufprallenergie. Genau dafür sorgen beim Inflabi-Helm mehrere, unter 2 bar Druck stehende Luftkammern. Bei Bedarf, bzw. bei Nichtgebrauch des Helmes, können diese Kammern wieder entleert werden. Dann verschwindet der um 85 Prozent seines Gebrauchsvolumens komprimierte Helm samt Mini-Pumpe unauffällig in der Tasche – alles zusammen wiegt rund 250 Gramm. Selbst wenn die Luft drinbleibt, ist der Helm flexibel und lässt sich zusammendrücken.

Alle Fotos: Inflabi

Die Luftkammern bestehen aus einer TPU-Membran mit Polyamid-Beschichtung, aufgeblasen wird über ein TPU-Ventil. Gefertigt wird im Schweißverfahren, derzeit noch in Kleinstserie an der Inflabi-Maschine, spätestens Ende 2024 soll die Serienproduktion bei einem Partner starten. Über diese Luftkammer-Hülle, die sich der Kopfform anpassen lässt und mit den üblichen Gurten unter dem Kinn gesichert wird, kommt eine textile Hülle. Sie schützt den Luftkern vor mechanischer Beschädigung, ist wasserabweisend, Farbe oder Dessin variieren.

Gleich im nächsten Jahr, also Anfang 2024, startet die Zertifizierung des Helmes gemäß EN1078, die für das Inverkehrbringens des Produktes unumgänglich ist. Die Vorgaben der Norm dürften übererfüllt werden, theoretisch um den Faktor 4, praktisch erwartet man bei Inflabi sogar noch bessere Ergebnisse. Die Berechnungen basieren auf den Beschleunigungskräften, den Parametern Luftdruck, Polsterstärke und Fallhöhe. Derzeit geht man von mindestens 1000 Aufblas- und Entleerungszyklen aus, die das Material mitmacht. Die Tests dazu laufen genauso wie Optimierungen, beim Serienstart will man deutlich über dem aktuellen Wert liegen. Und: anders als beim EPS-Helm, bei dem es im rauen Gebrauch immer mal wieder zu strukturschwächenden Mikrostößen kommen kann, ist das bei den Luftkammern nicht der Fall.

Die Akzeptanz? Rund 150 Nutzer*innen durften den Helm bereits testen, dabei war das Vertrauen in die Schutzwirkung groß, trotz des leichten Gewichts war das subjektive Schutzgefühl gegeben. Vor allem dann, wenn der Hinterkopf gefühlt umfangen wird. Und zwei Drittel sahen kein Problem durch das Mitführen einer Mini-Pumpe.

Der Zeitplan liegt klar auf dem Tisch: Nach der Zertifizierung wird es eine Finanzierungsrunde geben (bis zum 22. Dezember läuft noch eine bislang sehr erfolgreiche Kampagne auf Indiegogo (Öffnet in neuem Fenster)), mit der die Produktion angeschoben wird, um im zweiten Quartal 2024 die ersten Helme auszuliefern. Das Feedback aus dieser Reihe fließt dann nochmals in die Optimierung ein, um Ende 2024 die Serienfertigung zu starten. 2025 soll der Helm dann sowohl im Fahrradhandel wie auch direkt bestellbar sein. Und irgendwann, wenn alles gut läuft, könnte sich das Team dann auch noch andere Helmarten vornehmen.

Inflabi wurde bereits 2021 gegründet, wie so oft in der Fahrradbranche aus einem persönlichen Anliegen heraus. Produktdesigner Jonas Engelhardt (HS Darmstadt) und Maximilian Klink, ebenfalls Designer und Maschinenbauer (TU und HS Darmstadt), beides leidenschaftliche Mountainbiker, hatten die Idee, einen neuen, leichten, kompakten und coolen Helm zu entwickeln. Mit Julian Wiebke kam dann noch die notwendige BWL-Kompetenz an Bord. Aktuell ist das Team auf acht Personen angewachsen, darunter zwei weitere junge Produktdesigner. Sitz des Start-ups ist Darmstadt.

Inflabi | Darmstadt | www.inflabi.com (Öffnet in neuem Fenster)
Julian Wiebke | j.wiebke@inflabi.com (Öffnet in neuem Fenster)

Setzt Segel!

Auch die Schifffahrt entdeckt die Windenergie neu

Die Hochseeschifffahrt hat ein großes Problem. Bis 2030 sollen die klimarelevanten Emissionen um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Die Nettonull soll sogar im Jahre 2050 Realität sein. So hat es die International Maritime Organisation IMO beschlossen. Neben der Umstellung von Schweröl auf weniger problematische Treibstoffe oder Wasserstoff arbeiten die Schifftechniker auch daran, die Windenergie gezielt zu nutzen. Natürlich nicht mit Segeln alter Schule, sondern mit neuartigen Segeln, die eher an vertikale Tragflächen erinnern. Zusammen mit einer windoptimierten Routenberechnung und der automatisierten Systemaktivierung könnten auch große Frachtschiffe bis zu 20 Prozent Treibstoff sparen – so jedenfalls prognostiziert es das französische Unternehmen Wisamo. Gemeinsam ist den unterschiedlichen Konzepten, dass sie sich sowohl für die Integration in Neubauten wie auch für die Nachrüstung alter Schiffe eignen.

Wisamo hat das 1999 erbaute Ro-Ro-Schiff MN Pelican mit einem 100 Quadratmeter großen Segelsystem nachgerüstet. Das 12706 GT große Schiff pendelt zwischen dem britischen Pool und Bilbao, das Segel wird seit Juni 2023 getestet. Das System besteht aus einem Teleskopmast und einem pneumatischen Segel, das dank des Innendrucks auch bei heftigeren Windstärken formstabil bleibt. Die einzelnen, horizontalen Kammern aus textilem Material werden entsprechend der Masthöhe aktiviert. 2018 gegründet, wurde Wisamo in diesem Jahr mit dem Solar Impulse Efficient Solution Label ausgezeichnet. Der nächste Schritt wird ein Prototyp mit 800 Quadratmetern Fläche sein.

https://youtu.be/_BtKF7mE_Vw (Öffnet in neuem Fenster)

www.wisamo.michelin.com (Öffnet in neuem Fenster)

Die Containerreederei ONE, gut erkennbar an pinkfarbenen Schiffen und Containern, installiert zwei Segeleinheiten auf einem Feederschiff, um deren Effizienz zu testen. Der Versuch beginnt im Januar 2024 und soll sechs Monate laufen. Die VentoFoils des niederländischen Herstellers Econowind befinden sich in Containern und klappen bei Aktivierung nach oben. Die Flügels ind aerodynamisch optimiert und mit einer Grenzflächenabsaugung ausgerüstet, um die Effizienz zu steigern. So soll eine Leistung von 400kW generiert werden, der Treibstoffbedarf um fünf Prozent sinken.

www.one-line.com (Öffnet in neuem Fenster) | www.econowind.nl (Öffnet in neuem Fenster)

Ayro aus Paris, rüstet nicht nur Yachten mit effizienten Flügelsegeln aus, sondern jüngst auch das 120 Meter lange Ro-Ro-Schiff Canopée, das für die ESA seit Juli 2023 Raketenteile von Europa nach Französisch Guyana transportiert. Das eigentlich dieselbetriebene Schiff erhielt vier faltbare Wingsails mit jeweils 40 Metern Höhe und 363 Quadratmetern Fläche. Ayro geht davon aus, dass so bis zu 30 Prozent Treibstoff gespart werden können.

https://youtu.be/i5IvwCbe_D0 (Öffnet in neuem Fenster)

www.ayro.fr (Öffnet in neuem Fenster)

Die Reederei Berge Bulk hat seinen Massengutfrachter Berge Olympus mit vier Windsails von Bartech aufgerüstet. Jedes der Segel misst 37,5 x 20 Meter, in der Summe soll der zusätzliche Vortrieb täglich sechs Tonnen Schweröl sparen, was umgerechnet 19,5 Tonnen CO2 entspricht. Die Reederei will bis 2025 klimaneutral unterwegs sein.

www.bartechnologies.uk | www.bergebulk.com (Öffnet in neuem Fenster)

Zulu Associates, ein belgisches Innovationsunternehmen, hat kürzlich das Konzept eines autonomen Containerfeeders präsentiert, das 200 Containern Platz bietet. Das mit Conoships gemeinsam entwickelte Schiff soll elektrisch angetrieben werden, dazu kommen zwei Windsails im vorderen Schiffsbereich. Containergroße Module sollen die Energie in Form von Batterien oder Brennstoffzellen bereitstellen – damit wäre die „Betankung“ schnell machbar. Mit Glück könnte das Schiff 2025 in See stechen, vorerst wohl im Bereich des Ärmelkanals.

www.zulu-associates.com | www.conoship.com (Öffnet in neuem Fenster)

Besuchen!

Into the Space Age

Visionen & Design in den 1950er- und 1960er Jahren

Hessisches Landesmuseum Darmstadt | > 7.1.2024 | www.hlmd.de (Öffnet in neuem Fenster)

 

Dieter Rams

In Blick zurück und voraus

Museum Angewandte Kunst, Frankfurt | > 24.3.2024 | www.museumangewandtekunst.de (Öffnet in neuem Fenster)

 

Skateboard

Die Geschichte des Skateboards vonden 1950ern bis heute

Design Museum London | > 2.6.2024 | www.designmuseum.org (Öffnet in neuem Fenster)

 

The Great Repair

Akademie der Künste Berlin | bis 14.1.2024 | www.adk.de (Öffnet in neuem Fenster)

  

Luigi Colani

Popstar des Designs

Galerie Stihl Waiblingen | bis 11.2.202 | www.galerie-stihl-waiblingen.de (Öffnet in neuem Fenster)

Perfectly Imperfect

Makel, Mankos und Defekte

Gewerbemuseum Winterthur | bis 2.5.2024 | www.gewerbemuseum.ch (Öffnet in neuem Fenster)

 

Auf Abwegen

Schmuck & Gerät am Rande der Vernunft

Schmuckmuseum Pforzheim | bis 14.1.2024 | www.schmuckmuseum.de (Öffnet in neuem Fenster)